Zitat von "Pawel Jong"Zum ganzen Atheismus kann ich nur eins anmerken: Wer der Meinung ist, daß es sonst nichts gibt, der sollte sich die Konsequenzen klarmachen. Wenn ich davon ausgehe, daß es keine höhere Macht oder Regel oder sowas gibt, sondern daß die Naturgesetze blanker Zufall sind, dann macht es keinen Sinn, sich über solche Sachen wie Ethik zu unterhalten. Dann macht nur eine radikale Form des Hedonismus Sinn, die Egoismus über alles stellt. Wenn ich von dieser nihilistischen Sichtweise ausgehe, sind Diktatoren wohl die einzigen Leute, die wirklich zu leben verstehen.
Das müsstest du mir näher erläutern. Wieso sollten sich die Regeln der Gemeinschaft und des Zusammenlebens auf so einseitige Positionen verkürzen, nur weil man nicht aus Angst vor "dem da oben" Selbige beachtet?
Ich habe mich sowohl vorher in der Schule, als auch jetzt in der Ausbildung mit Ethik beschäftigt. Die philosophischen Grundlagen beruhen jedoch nach meinem Verständnis keineswegs auf religiösen Gebilden. Davon abgesehen schließen sich ein solches Wertesystem und "Nichtglaube" für mich nicht aus, denn diese Werte lassen sich auf mehrere Standbeine stellen. Wie jemand handelt, ist doch wichtiger als die Frage warum er oder sie etwas tut.
Auch unser Artikel 1 GG rührt von einer grundsätzlich gegebenen Wertigkeit des Menschen her, die ja irgendwoher kommen muss. Wer möchte, kann für sich vereinnahmen, diese Würde sei "von Gott gegeben". Wer es nicht möchte, der lässt es halt.
An der Definition (h.M.) "Würde ist der Eigenwert des Menschen, die ihm Kraft seines Personseins zukommt." ändert dies für mich nichts.