Beiträge von Diana Ilmenstein im Thema „Star Trek: Picard – Wie ist die Serie tatsächlich? (ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!)“

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    Die Episode war etwas langatmig, aber nicht langweilig. Und die durchgehende Story macht in meinen Augen noch immer mehr Spaß als die "Wochenfall" Serie, hieran sieht man sich schnell satt. Aber als etwas Abwechslung zwischendurch und zur Auflockerung und Besseres kennenlernen der Charaktere würde es sich anbieten. Aber das ist subjektiv nur meine Meinung. Ich habe mich bei dem Begriff "Kampf-Nonnen" so schlapp gelacht wie schon lange nicht mehr... es passt irgendwie mehr zu einem Anime oder Manga anstatt zu Star Trek. Vorhersehbar war ein solcher Orden für mich nicht, aber es macht das Universum jetzt auch nicht so sehr kaputt wie ich zunächst befürchtet hatte. Ich gebe Dir jedoch recht, dass die Ausbildung des Jungen und dass er der Crew beitritt, tauch wenn er Picard grollt dass er nicht früher wiederkam. Das Köpfen des Romulaners auf dem Planeten ging aber tatsächlich etwas weiter als es andere Star Trek Serien je getan haben in der Gewaltdarstellung und irgendwie unpassend war. Aber schön war die moderne Darstellung des alten romulanischen BoP aus der TOS Ära und auch der Kampf. Auch wenn die "7 of 9 rettet den Tag" Lösung am Ende etwas zu platt war. Den Charakter hätten Sie interessanter einführen können als über eine Action Sequenz. Insgesamt muss ich mag ich die Serie aber immer noch und den Story Fortschritt ist gerade etwas verlangsamt aber immer noch ok in meinen Augen.



    Das Gesamtgefühl der Serie stimmt einfach in meinen Augen, da sieht man auch mal über die Rutschbahn oder die Kampf Nonnen hinweg, solange es nicht überhandnimmt. Und manchmal frage ich mich... waren wir damals auch so kritisch wie heute? Oder ist es nur die Nostalgie die uns alles von früher als gut ansehen lässt und alles neue kritisch betrachten lässt? Es gab auch in TNG, DS9 und VOY scheinbar unnütze Situationen und Setups, gerade in Zusammenhang mit Holodecks / Holosuiten (Wenn sie nicht Mittelpunkt der Episoden waren) und hier wurde auch nicht alles auf die goldene Waagschale gelegt oder jede Situation genaustens seziert, oder doch? Hier haben wir auch nicht unbedingt alle Dinge hinterfragt, oder doch.



    Am Ende geht es insgesamt um die Frage: Hat mir der Gesamteindruck gefallen und stimmt es im Großen und Ganzen mit den Ansprüchen die jeder für sich an eine Star Trek Serie hat überein oder nicht? Für mich ist das bei Picard noch immer ein Ja und die Serie trifft meine Ansprüche an Star Trek mehr als es bei Discovery der Fall war, in welcher einfach zu viel an klassischem Star Trek Universum abgeändert um es als Kleinigkeiten abzutun oder zu übersehen. Hier trifft das gesamt Setup nicht meinen Geschmack um noch genügend Star Trek für mich zu sein, gerade in der ersten Staffel, was aber wohl vielen so ging, weswegen man in Staffel 2 auch wieder etwas zurückgerudert ist. Hätte Discovery nicht versucht Star Trek zu sein, sondern eine eigenstände Science-Fiction Geschichte, wäre die Serie wesentlich besser angekommen, zumindest bei mir. Gefallen oder nicht ist aber wie schon zuvor erwähnt immer subjektiv. Bei Picard habe ich das Gefühl bislang nicht (und werde es hoffentlich nie haben) und daher kann ich über ein paar unpassende Kleinigkeit hinwegsehen solange der Gesamteindruck passt.

    Meine Gedanken zu Episode 3:


    Da nun auch Raffi Musiker aus dem Countdown Comic eingeführt wurde und auch die Uniformen dem des Comics ähneln habe ich etwas tiefer gegraben und in den Countdown Comic reingeschaut:


    Nettes Detail ist die Rückkehr von Jonathan Del Arco als Schauspieler für Hugh der das Borg Rückgewinnungsprojekt leitet. ^^ Apropos Borg: Es gibt nun die ersten Fantheorien zur Abneigung der Romulaner gegen Androiden / künstliche Intelligenz: Die Borg sind ein fehlgeschlagenes, sehr frühes Experiment der Romulaner zur Bekämpfung anderer Spezies dass sich in den letzten 1000 Jahren verselbstständigt hat und sich im Delta Quadrant ansiedelte. Dass nur jemals 5 Romulaner assimiliert wurden und das zur Abschaltung des betroffenen Kubus führte (Kollabs „der“ Sub-Matrix laut Soji). Also eine Art Absicherung der Romulaner um nicht selbst Opfer ihrer eignen Schöpfung zu werden. Wäre tatsächlich in meinen Augen ein sehr interessanter Ansatz.


    Commodore Oh könnte laut Episode 2 Vulkanierin sein, die von den Jhad Vash oder dem Tal Shira umgedreht wurde. Sie könnte aber eine Romulanerin sein, die genetisch an eine Vulkanierin angepasst wurde um die Sternenflotte zu infiltrieren. Genau wie Lt Rizzo Romulanerin ist die sich als Mensch ausgibt.


    Das mit dem Rauchen ist tatsächlich etwas merkwürdig, da sich Gene Roddenberry immer gegen Tabak ausgesprochen hat in seiner Vision der Menschheit und auch Sponsoren aus der Tabakindustrie rigoros abgelehnt zu haben scheint. Der scheinbare Alkoholmissbrauch Raffis geht in die gleiche Richtung wie mit dem Tabak. Auch die Armut in der Raffi auf der Erde lebt scheint merkwürdig, da es keine Armut mehr gibt im 24 Jhd. Auch die Anmerkung „Pilot für Geld“ ist in dieser Hinsicht merkwürdig. Geld gibt es zwar schon noch, aber eben als Währung außerhalb der Föderation (Latinum). Offenbar hat man bei den Showrunnern entschieden, dass die „makellose Zukunft“ der Menschen ohne Armut, Krankheit und Laster zu langweilig ist um beim heutigen Zielpublikum anzukommen, womit man sich aber schon sehr von der Zukunftsvision Roddenberrys verabschiedet hätte. :(


    Auch was die Action Sequenz im Haus Picards angeht: Ein über 90jähriger und zwei ex Tal Shiar Agenten, die auch nicht mehr die Jüngsten sind, gewinnen gegen einen zahlenmäßig überlegenen Elite Eingreiftrupp? Na ja… die ganze Sequenz erinnert auch mehr an das moderne Action Kino. Es war nett choreographiert aber passt nicht so ganz zu Star Trek. Da fand ich den Kampf in der ersten Episode noch stimmiger.


    Aber insgesamt war auch die 3. Episode in meinen Augen als ganzes gut. Ich mag die Idee, dass die Romulaner die Sternenflotte so weit unterwandern konnten. Auch die Idee mit dem 3D Interface auf Rios sehr vulkanisch anmutenden Schiff (Spitz zulaufende Formen und keine externen Warpgondeln) ist eine sehr nette Idee zur Angleichung der damaligen technischen Vorstellungen an die heute bereits sich entwickelnden Ansätze mit 3D und VR.

    Na dann haben wir wohl damit etwas mehr Zeit. Ich habe es nach Episode 1 und 2 so verstanden, dass der Androiden Aufstand und die Zerstörung Romulus im selben Jahr stattfanden.


    Aber dann wäre kaum Zeit gesen die Evakuierungsflotte, welche bei dem Aufstand der Androiden, zerstört wurde, erstmal aufzubauen.


    Es bleibt damit aber der Androiden Aufstand und die Zerstörung Utopia Planitias für 2385 und die Frage ob wir dies für uns übernehmen wollen oder nicht.

    Wie immer liegt gefallen oder nicht sowie „gut“ oder „schlecht“ im Auge des Betrachters. Es ist natürlich nicht mehr das Star Trek der 80er und 90er, das Franchise muss sich mit der Zeit weiterentwickeln da sich ja auch die Zuschauerschaft weiterentwickelt. Dazu zählte eben auch aktuell weniger Episoden dafür mit mehr durchgehender Handlung und einer Verschiebung des Mix aus (persönlichem) Drama, moralischen Entscheidungen und Action. Das hatten auch die alten Serien, nur eben etwas anders verpackt. Die Produktion von Filmen und Serien ist teurer geworden als früher und Streaming Dienste sind eben vorsichtig bevor Sie Geld in die Hand nehmen, gerade da sie regelmäßig neuen Content in mehreren Bereichen bringen müssen. Sollte sich die Serie bewähren und beim Publikum gut ankommen wären in Staffel 2 mehr Episoden denkbar oder vielleicht sogar eine dritte Staffel.



    Zur Serie an sich: Mir persönlich gefallen die ersten beiden Episoden sehr gut und sie sind in meinen Augen durchaus besser und stimmiger als alles was Discovery in den letzten beiden Jahren hervorgebracht hat. Es gibt Action, ist aber (bislang) kein reines Action- oder Special-Effects-Feuerwerk wie DSC oder die Kelvin Timeline Filme. Eine endgültige abschließende Meinung kann und sollte man sich natürlich erst nach Ende der gesamten Serie bilden. Aber ich mag auf jeden Fall die Hommage an TNG in vielen Punkten, sowohl offen als auch subtil. Aber nicht nur das. Die Serie ist irgendwie „runder“ was die Stimmung und das Setting angeht als. Vermutlich liegt es bei mir aber auch daran, dass ich immer schon mehr Fan der Next Generation mit TNG, DS9 und VOY war als von der klassischen, „frühen“ Ära der Star Trek Timeline in welcher TOS, ENT und DSC spielen.



    Aber unabhängig von persönlichem Gefallen oder nicht, stellt sich für uns in den kommenden Wochen auf jeden Fall die Frage: Wollen wir die Ereignisse der Serie, bzw. die dort erwähnten „historischen“ Ereignisse für unser Spiel adaptieren? Dies würde bedeuten uns spätestens im Sommer mit dem Untergang von Romulus durch die Supernova ihrer Sonne, der anschließenden romulanischen Flüchtlingswelle / -konvois und auch dem Androiden Aufstand mit anschließendem Verbot dieser und der Zerstörung von Utopia Planitia auseinandersetzen zu müssen. Bis dahin ist die Serie auch abgeschlossen und wir erfahren hoffentlich noch ein wenig mehr zu den Hintergründen, aber persönlich fände ich es interessant und reizvoll die Themen aufzunehmen und sogar in das Spiel der Schiffe zu integrieren. Vielleicht sogar als Flottenstoryline?