Beiträge von Fea Tuathal im Thema „Die WM 2018 – Fußball, Politik und (Un-)Freiheit“

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    Was Sport und Politik angeht, muss man nicht mal nach Russland oder ein anderes Gastgeberland in der Welt außerhalb Deutschlands schauen. Es fängt doch schon vor der Haustür an.
    Ist jemand im Sport erfolgreich, lassen sich die Politiker liebend gerne mit ihnen ablichten für die Presse. Einträge ins 'Goldene Buch der Stadt' und dergleichen mehr.
    Hat der Sportler keinen Erfolg, sieht und hört man nichts von den Politikern.
    Sportförderung - sofern es nicht Fußball ist oder der Sportler Angehöriger der Polizei oder Bundeswehr - wird von den meisten Sportlern als mangelhaft beschrieben.


    Man sagt zwar immer Sportler sollen unpolitisch sein, wenn sie auf Großveranstaltungen gehen. Aber im Vorfeld solcher Veranstaltungsvergaben ist die Politik immer mit im Spiel. Somit ist jede Großveranstaltung an sich schon ein Politikum. Es kann daher seitens der Politik niemals eine Trennung stattfinden. Politiker können nicht ohne Sportler. Sportler könnten aber ohne Politiker, wenn nicht das Thema Finanzen wäre.
    Für die Veranstaltungen selbst werden zwar neue Jobs geschaffen (Hotel- und Gaststättengewerbe, Sicherheitsdienste) aber wie nachhaltig diese Jobs auch beibehalten werden ist fraglich. Fußballstadien werden meist wiederverwendet. Aber wie sieht es mit anderen Sportstätten aus? Politik verspricht viel, jedoch sieht die Realität anders aus. Die meisten Olympia-Spielorte verfallen, weil Nachhaltigkeit nur auf dem Papier steht.


    Thema Fußball: 22, meist überbezahlte, Personen balgen sich um einen Ball, 20 wollen ihn unbedingt, nur um ihn dann zu weg zu treten. 2 wollen den Ball am liebsten nicht in ihrer Nähe haben. Muss ich mir nicht antun. Weder in Stadion noch im Fernsehen.


    Beispiel Kaiserslautern
    WM 2006:
    Politiker von Stadt, Land und die damalige FCK-Führung wollten unbedingt die 5 Spiele auf dem Betzenberg haben. Dafür musste das Stadion umgebaut werden für 65 Mil Euro. Die bisherigen Zahlungen reichen selbst heute noch nicht aus, um die Zinsen des Kredits zu bedienen, geschweige denn den Kredit selbst.


    Für das WM-Spiel Japan gegen Australien wurde mein Mittelalterverein seitens der Stadtführung angesprochen ob wir nicht für die japanische Delegation aus Bunkyo-ku, ein Stadtbezirk Tokyos und Partnerstadt von Kaiserslautern (vertreten durch ranghohe Stadtvertreter von Bunkyo-ku, Jugendfußballmanschaft und einigen Sportfunktionären) einen mittelalterlichen Tag veranstalten könnten. Der Oberbürgermeister von KL sollte auch anwesend sein. Pünktlich waren die japanischen Gäste und mein Mittelalterverein. Der OB hatte an dem Tag auch noch Geburtstag gehabt und tauchte 3 Stunden nach der offiziell angekündigten Zeit auf, die er selbst vorgegeben hatte. Seltsamerweise bekam er keine Geschenke von den japanischen Gästen. Dafür wir Vereinsmitglieder, die sich den Tag über mit den Gästen beschäftigten (Kettenhemd anziehen und Rüstzeug anlegen bei den Gästen, europäisches Schwertkampftraining, Versorgung mit Essen und Trinken, für Bilder posieren). Das war meine einzige Beteiligung an der WM 2006. Kein Puplic Viewing oder gar Kauf von irgendwelchen Trikots, die meiner Meinung nach eh zu teuer sind.


    2018
    Der FCK ist nun drittklassig und der Stadt fehlen für die neue Saison 1,5 Mil Euro an Mieteinnahmen. Die Stadtoberen haben daher den Rotstift bei den Ausgaben angesetzt. Wildpark wird spätestens 2019 komplett dicht gemacht. Schon jetzt sind knapp die Hälfte der Tiere nicht mehr da. Alle anderen geförderten Einrichtungen bekommen ab 2019 weniger Zuschüsse. Ein Traditionssportverein wurde schon 2017 liquidiert. Für deren Gelände findet sich kein Pächter. Daher verfällt es.